Brut- und Setzzeit – Zeit für besondere Rücksicht

© Omika - Fotolia.com
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Im Frühjahr beginnt die Brut- und Setzzeit, die Zeit, in der die Wildtiere Nachwuchs bekommen und aufziehen. In Niedersachsen herrscht deshalb ab dem 1. April, in Bremen schon ab dem 15.  März bis zum 15. Juli Leinenpflicht. In dieser Zeit müssen alle Hunde bei Spaziergängen an der Leine geführt werden, um so die Wildtiere und ihren Nachwuchs vor unerwünschten Störungen zu schützen.

Leine oder nicht? In Niedersachsen Leinenpflicht

Auch dort, wo keine Leinenpflicht herrscht, kann eine Leine zur Kontrolle des Hundes sinnvoll sein. Gerade Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb haben sonst große Verlockungen direkt vor der Nase: bodenbrütende Vögel, Hasen, Rehkitze und viele weitere Tierkinder sind ein leichtes Opfer. Wer nicht sicher ist, ob er seinen Hund auch ohne Leine kontrollieren kann, sollte sich deshalb auch außerhalb der Leinenpflicht-Gebiete mit einer Leine behelfen.  In den Städten ist das Problem weniger groß und es existieren in vielen Fällen Hundeauslaufzonen, in denen die Hunde trotz Brut- und Setzzeit frei laufen können.

Verhalten freilaufender Hunde

Freilaufende Hunde sollten in dieser Zeit daran gehindert werden, in Feldern und Sträuchern zu stöbern und so Tierkinder und ihre Eltern aufzuscheuchen. Selbst wenn der Hund den Tieren nichts tut, bleibt eine Störung und gelegentlich werden Tierkinder von ihren Eltern verlassen, wenn sie nach einem Hund riechen, der sie beschnuppert oder abgeleckt hat. Obwohl der Hund sie nicht erlegt hat, sind diese Tierbabys dann in den meisten Fällen zum Tod verurteilt. Hunde sollten deshalb genau wie Spaziergänger auf den Wegen bleiben und maximal einen Meter neben dem Weg schnüffeln und markieren. Streifzüge durch das Unterholz im Wald oder quer über Felder sollten in dieser Zeit zur Schonung der Natur in jedem Fall tabu sein.

Was habe ich für Möglichkeiten?

Trotzdem hat der Hund natürlich ein Anrecht auf ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Mit Spielen und Übungen kann man den Hund auch bei eingeschränktem Bewegungsradius gut auslasten. Apportierspiele sind bei vielen Hunden sehr beliebt, aber auch Fährtensuche mit vorher präparierten Fährten ist eine toller Freizeitspaß für Hund und Halter. Ein so beschäftigter Hund kommt auch seltener auf die Idee, sich auf eine Spur zu setzen und sich selbständig zu machen. Gerade bei Hunden mit starkem Jagdtrieb muss man trotzdem genau im Auge haben, dass der natürliche Trieb nicht die Überhand gewinnt und der Hund sich eine spannende Beschäftigung zum Nachteil der Wildtiere sucht. Auch wenn der Hund zur Sicherheit oder auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen mit einer Flexi- oder Schleppleine gesichert wird, sollte er nicht vom Weg abweichen.